In der AWO gibt es einen großen Wissensschatz — er ist aber nicht immer leicht auffindbar und nutzbar. Bei der Gründung einer neuen Arbeitsgruppe ist unklar, welche Informationen es bereits zu dem Thema gibt oder die Handreichung ist veraltet und soll von verschiedenen Akteur*innen bearbeitet werden, liegt aber nur in pdf-Form vor: Solche Situationen kennen wir wohl alle aus unserem Arbeitsalltag.
„Das muss doch besser gehen!“, haben wir uns gedacht. Um herauszufinden wie es besser geht, haben wir das Experiment „Wissenslabor“ gestartet.

Die Experiment-Aufstellung

Damit Wissenstransfer gelingt, brauchen wir passende Strukturen, Prozesse und Formate. In unserer Workshopreihe möchten wir herausfinden, was dies konkret bedeutet. AWO-Mitarbeiter*innen aus den Fachabteilungen können in insgesamt drei Workshops neue Formate und Prozesse für ihre konkreten fachlichen Inhalte gemeinsam erarbeiten. Unterstützt werden wir dabei von der Agentur Kobold, die uns mit Hilfe der Design Thinking Methode begleitet und uns Impulse zu Wissenstransfer-Formaten gibt.

Die Erfahrungen, die wir in den Wissenslabor Workshops machen, möchten wir reflektieren und in gut verständlichen Formaten dokumentieren. Ziel ist es, dass auch Menschen, die nicht an den Workshops teilnehmen, das erarbeitete Wissen nutzen können. Auf einer Webseite wollen wir den Entwicklungsprozess und die neu entwickelten Formate so abbilden, dass sie als eine Art Blaupause genutzt und damit auch in andere Kontexte überführt und entsprechend angepasst werden können.

Der Experiment-Start

Ende August haben sich 18 AWO-Mitarbeiter*innen aus dem Bundesverband, Kreisverbänden und dem AWO Jugendwerk zum ersten Workshop getroffen und an elf unterschiedlichen Themen gearbeitet. Schnell hat sich gezeigt: Die Themen sind vielfältig, aber es gibt auch sehr viele Schnittstellen und Fragen, die sich alle stellen. Vom AWO Mitgliederhandbuch über den Aufbau eines Netzwerks für Pflegedigitalisierung oder der Implementierung eines Wikis — wie kommen wir dahin, dass alle von dem vorhandenen Wissen Kenntnis haben, es zielgruppengerecht aufbereitet und leicht aktualisierbar ist? Also haben wir uns an die Arbeit gemacht und uns die konkreten Themen mit ihren Herausforderungen nochmal ganz genau angeschaut: Wann tritt das Problem auf, welche Personen sind beteiligt, was läuft bereits gut und wo hakt es noch? Gemeinsam haben wir sogenannte Personas entwickelt: Fiktive Personen, die der jeweiligen Zielgruppe entsprechen. Mit diesen sind wir anschließend auf eine „Wissensreise“ gegangen. Fragen, die wir uns zu den jeweiligen Personas gestellt haben waren beispielsweise: Was treibt sie an, wie arbeitet sie, wen fragt sie um Rat, was ist das letzte, was sie gelernt hat und wo hat sie es gelernt? Wie sieht eine typische Situation aus, in der sie nach Wissen sucht, aber nicht so richtig fündig wird? Dieser Zugang hat uns geholfen, die Zielgruppe(n) mit ihren Bedürfnissen besser kennenzulernen und zu verstehen.
In einem nächsten Schritt werden die Teilnehmer*innen des Workshops ihre dabei getroffenen Annahmen überprüfen, indem sie ganz klassisch das Gespräch mit Menschen aus ihrer Zielgruppe suchen.

So geht’s weiter

Nun wissen wir also mehr darüber, wie unsere jeweiligen Zielgruppen ticken und machen uns im zweiten Workshop an die Konzeption und Umsetzung der neuen Formate. Zwischen den Workshops treffen wir uns zu offenen einstündigen Video-Meetings, in denen die Fachreferent*innen an ihrem Thema weiterarbeiten und Fragen stellen können.
„Gut war, von anderen zu hören, an welchen Problemstellungen sie arbeiten — ich sehe viele Überschneidungen und hoffe auf Synergien.“ So lautete das Fazit einer Teilnehmer*in. Das können wir absolut unterschreiben!

Drei Kurzvideos zu den Themen Partizipation und Wissenstransfer-Formaten fassen den Input von Teresa (Agentur Kobold) zusammen:

Input von Teresa Buchner, Agentur Kobold zum Thema Partizipation, Dauer 8:13 Minuten

 

Input von Teresa Buchner, Agentur Kobold, zum Thema Wissenstransfer-Formate, Teil 1, 2:49 Minuten

 

Input von Teresa Buchner, Agentur Kobold, zum Thema Wissenstransfer-Formate, Teil 2, Dauer 6:12 Minuten