Alle Jahre wieder re:publica – und alle Jahre wieder zeigen wir als Wohlfahrt, dass digitale Gesellschaft ohne soziale Gerechtigkeit nicht funktioniert.
Mit einem gemeinsamen Stand der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege haben wir auf der re:publica 2025 nicht nur unsere digitalen Leuchtturmprojekte präsentiert, wir haben auch echte Gespräche geführt – mit Jugendlichen, Politiker*innen und Engagierten. Über Sorgen in der Schule.´,über Chatbots mit Haltung, über digitale Bildung, die nicht beim WLAN endet und über die Frage: Was kann Künstliche Intelligenz eigentlich (nicht), wenn es um Menschlichkeit geht?
Sozial trifft digital – und das mitten im politischen Berlin
Der gemeinsame Stand war nicht nur ein Ort zum Mitmachen und Ausprobieren, sondern auch ein politisches Schaufenster. Und wie das bei gutem Timing (und ein bisschen Glück) so ist: Bildungs- und Familienministerin Karin Prien (CDU) schaute vorbei. Die Präsidentin der Caritas, der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, unser Leiter der AWO-Stabsstelle für Grundsatz und Zukunftsfragen sowie die Geschäftsführerin der BAGFW sind dafür beim gemeinsamen Stand zukommengekommen. Das war nicht nur ein Gruppenfoto wert – sondern ein starkes Signal für die sozial-digitale Infrastruktur, die wir brauchen: flächendeckend, nutzendenzentriert und gemeinwohlorientiert.

Gesprächsmomente und KI-Ethik statt Buzzword-Bingo
Mit der Chatberatung für Jugendliche, der Engagementplattform, den digitalen Angeboten für Suizidprävention und unserem AWO-Workshop zur ethischen KI haben wir nicht nur gezeigt, was soziale Innovation bedeutet. Wir haben auch gehört, was Menschen wirklich bewegt: Der Wunsch nach Zeit, Vertrauen und einem digitalen Raum, der schützt und stärkt, statt spaltet.

Unser KI-Workshop mit SuperrrLab war ein voller Erfolg – nicht nur auf der Bühne, sondern auch medial. Die Tagesschau hat darüber berichtet – und zwar gleich doppelt: online und in der 12-Uhr-Ausgabe. Wer will, kann es nachsehen: Tagesschau-Beitrag über soziale KI.

Digitalpolitik braucht Menschenrechtsperspektive
KI wird oft als Zukunftstechnologie gefeiert. Aber viele Menschen empfinden sie auch als Bedrohung – für den Arbeitsplatz, für die Privatsphäre, für die Demokratie. Deshalb war unsere Botschaft klar: Wir brauchen klare ethische Leitplanken. Eine KI, die diskriminiert, ist keine Innovation – sie ist ein enormes Risiko. Die AWO tritt für einen gemeinwohlorientierten und menschenrechtsbasierten Umgang mit Daten und Zukunftstechnologien ein.
Fazit: Wohlfahrt digital? Das geht – und zwar gemeinsam.
Was bleibt von der re:publica 2025? Die Erkenntnis, dass Digitalisierung mehr ist als Technik. Sie ist politisch. Sie ist sozial. Und sie funktioniert am besten, wenn wir sie gemeinsam gestalten. Oder wie wir es am Stand gesagt haben: Digital braucht sozial – und sozial braucht digital.
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.