Für das zweite Café Digital wagten die Digitalisierungsfans von AWO digital ein analoges Experiment: sich mal wieder jenseits von Bildschirm und Einwahl mit anderen auszutauschen und zu vernetzen. Fazit: Über Digitalisierungsthemen lässt sich auch im analogen Raum sehr gut sprechen.

Kurz und knackig: „Welche digitalen Projekte gibt es beim AWO Bundesverband?“

Das war die leitende Frage am 28. Juli in den Räumlichkeiten des AWO Bundesverbands. Innerhalb von dreiminütigen sogenannten Elevator Pitches stellten Ubai Stanicki (Referent für Digitalisierung in der Pflege), Mathias Schug (Projektleiter von „DigiTeilhabe – Inklusives Engagement und digitale Nachbarschaft“) und Gudula Wolf (Referentin für Online Pflege- und Seniorenberatung) den 15 Teilnehmenden ihre Projekte vor.

Menschen stehen mit dem Rücken zu Flip-Charts und kleben Sticker auf.
Mitarbeiter*innen des AWO-Bundesverbands beim Café Digital #2

Online Pflege- und Seniorenberatung

Über den aktuellen Stand der Online Pflegeberatung berichtete Gudula Wolf. Die digitale Beratungsplattform awo-pflegeberatung.de wird neu gestaltet. Schwerpunkte der Website sind neben dem niedrigschwelligen Informationsangebot  und dem eingestellten Informationsmaterial rund um die Themen Pflege und Alter(n) auch das Angebot einer direkten fachlichen Onlineberatung via Email oder Chat. Online-Beratung erweist sich dabei schon jetzt als sinnvolle Ergänzung zur Beratung vor Ort- und per Telefon. Für pflegebedürftige Menschen, Angehörige und Ratsuchende bietet die Digitalisierung somit eine zusätzliche Möglichkeit, über Informationsportale, Gesundheits-Apps etc. niedrigschwellig an relevante Information zu kommen. Dies schließt auch die Beratung ein.

Digitalisierung in der Pflege

Digitale Technologien werden in der Pflege immer wichtiger. Wie digitale Angebote Pflegende und Pflegebedürftige unterstützen können und welche Voraussetzungen bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens unbedingt geschaffen werden müssen, erklärte Ubai Stanicki anhand einer unterhaltsamen Pinnwand-Präsentation. Dabei betonte er, dass es bei Digitalisierungstechniken für die Pflege nicht um den Ersatz von professioneller Pflege geht, sondern um ergänzende Angebote. Über digitale Anwendungen könne insbesondere die Kommunikation zwischen kranken und/oder pflegebedürftigen Menschen sowie Ihren An- und Zugehörigen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie anderen Leistungserbringer*innen und mit den Pflege- und Krankenkassen erleichtert und entbürokratisiert werden.

Ubai Stanicki steht vor Flip-Charts, spricht uns gestikuliert mit den Händen.
Ubai Stanicki spricht über Digitalisierung in der Pflege.

DigiTeilhabe – Inklusives Engagement und digitale Nachbarschaft

Matthias Schug begann seinen Pitch mit Hintergrundfakten zur digitalen Teilhabe in Deutschland. Zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung müssen zu den „digital Außenstehenden“ gerechnet werden. Besonders betroffen: Menschen mit Behinderung und Menschen in Armut. An eben jene richtet sich das Projekt „Digi Teilhabe“, welches durch die Aktion Mensch Stiftung gefördert wird. An sechs Standorten bundesweit finden regelmäßige ehrenamtliche Sprechstunden,  Kurse und Workshops sowie individuelle Coachings statt, die digitale Kompetenzen schulen, über Möglichkeiten und Gefahren digitaler Technologien informieren und zur aktiven digitalen Teilhabe ermutigen.

Nach diesen spannenden Einblicken in die jeweiligen Arbeitswelten der Referent*innen gab es genügend Raum für Rückfragen, Austausch und Diskussionen. Dabei wurde für viele Teilnehmende und Beteiligte klar, dass es zwischen verschiedenen Digitalprojekten im Haus zahlreiche Überschneidungspunkte gibt, aus denen sich Synergieeffekte ergeben könnten. Zum Abschluss gab es noch eine Abkühlung im Hof des AWO Bundesverbands: ein Eis am Stiel.

Über das Café Digital

Mit dem Café Digital, das Teil des Projekts „AWO Digital“ ist, hat die Stabsstelle für Grundsatz- und Zukunftsfragen eine Veranstaltungsreihe im Bundesverband ins Leben gerufen, bei der wir uns regelmäßig Digitalisierungsthemen widmen. Diese Reihe ist explizit offen angelegt, so dass Themen, Wünsche und Erfahrungen aus allen Fachbereichen und Tätigkeitsfeldern der AWO aufgenommen und bearbeitet werden können. Dabei experimentieren wir mit innovativen und digitalen Veranstaltungs- und Austauschformaten. Dieses Vorgehen erlaubt es uns, Erfahrungen mit neuen Tools und Moderationstechniken zu machen sowie uns auf der Fachebene zu vernetzen.