Am 22. Mai fand das zweite Barcamp des Civic Data Lab in Köln statt. Organisationen und Engagierte trafen sich, um gemeinsam auszuloten, wie sich das Potenzial von Daten und KI gemeinwohlorientiert nutzen lässt. Auch die AWO war mit Teilnehmenden und Sessions vertreten.
Mit dabei waren Verena, Lorenz, Elena und Céline vom Digitalisierungs- und Innovationsnetzwerk der AWO (DNA). In drei von ihnen angebotenen Sessions konnten sie ihre AWO-Perspektiven in das vielfältige Programm einbringen:
Was wäre, wenn soziale Organisationen ihre Nachhaltigkeitsdaten für kollektive Wirkung nutzen würden?
In der gemeinsamen Session von AWO (Lorenz & Alexander) und Caritas (Peter) wurde diskutiert, wie soziale Organisationen das Potenzial von Nachhaltigkeitsdaten nutzbar machen können. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie so genannte ESG-Daten (das steht für “Ecology, Social, Governance”) nicht nur zur Erfüllung gesetzlicher Pflichten, sondern als strategisches Werkzeug für kollektive Wirkung eingesetzt werden können – etwa für sektorweites Lernen, glaubwürdige Kommunikation und politische Einflussnahme. ESG-Daten bieten dabei Chancen für mehr Vergleichbarkeit, die Entwicklung gemeinsamer Standards und eine evidenzbasierte Steuerung im Sozialsektor. Gleichzeitig wurden Herausforderungen wie unklare Zuständigkeiten, uneinheitliche Datenqualität und potenzielle Fehlanreize kritisch reflektiert. Die Session machte deutlich: Geteilte Nachhaltigkeitsdaten können ein Katalysator für Innovation und gesellschaftliche Transformation sein – wenn sie gezielt und verantwortungsvoll genutzt werden.
Interne Datengovernance in sozialen Organisationen – Bei uns ist Chaos, wie ist das bei euch?
Elena nahm sich in ihrer Session der Realität vieler Trägerorganisationen an: ein etwas chaotisches Datenmanagement. Entsprechend stand im Zentrum dieser Session die Frage, wie isolierte Datensilos – etwa zwischen IT, Personal und Fachbereichen – aufgebrochen und in ein ganzheitliches Governance-Modell und in ein gemeinsames Verständnis von Datennutzung- und verantwortung überführt werden können. Deutlich wurde, dass nicht nur fehlende Schnittstellen, sondern auch unterschiedliche Perspektiven auf Datenschutz, Verantwortlichkeiten und Prioritäten die Entwicklung erschweren. Der gewählte Ansatz: ein schrittweises Vorgehen, das an konkreten Anwendungsfällen an denen entlang “aufgeräumt” wird, um so Transparenz zu schaffen, ohne zu überfordern. Die Session machte Mut, Daten als gemeinsame Ressource zu begreifen – und zeigte, dass auch historisch gewachsene Strukturen sich datenbasiert weiterentwickeln können.
Ist Community der neue Arbeitskreis?
In der gemeinsamen Barcamp-Session der Community Manager*innen Céline (AWO) und Hazem (Civic Data Lab) wurde Teilnehmende zu einer offenen Gesprächsrunde über Formen der Zusammenarbeit eingeladen. Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass viele Organisationen Zusammenarbeit (und Entscheidungen) über klassische Formate wie Arbeitsgruppen, Steuerungskreise oder Gremien organisieren – während gleichzeitig immer mehr Akteur*innen für Austausch und Co-Kreation auf Communities setzen. Zu Beginn der Gesprächsrunde wurden die Begriffe Community und Arbeitskreis gemeinsam mit den Teilnehmenden anhand ihrer eigenen Praxiserfahrungen definiert, um ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. In der Session wurde deutlich: Communities setzen auf Offenheit, Selbstmotivation und fluide Dynamiken – im Gegensatz zur häufig verpflichtenden, strukturgebundenen Logik klassischer Arbeitskreise. Anhand von Beispielen aus den Communities – Civic Data Community und DNA – wurde gemeinsam überlegt, welche Prinzipien der Zusammenarbeit sich in beide Richtungen übertragen lassen.
Das Civic Data Camp zeigte eindrucksvoll: Die AWO ist Teil einer wachsenden Bewegung, die Daten für das Gemeinwohl nutzbar machen will und die Wohlfahrt ein Stück nach vorne bringt – mit Offenheit, kritischem Blick und Lust auf Veränderung.
Die Session-Dokus gibt’s auf der CDL HumHub Plattform. Mitmachen & reinschauen lohnt sich!
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