Das Thema Daten ist ein breites Feld, dass viele unterschiedliche Dimensionen einer Organisation miteinbezieht. Um das strategische Denken im Bereich Daten zu strukturieren, gibt es das AWO digital Datenstrategiemodell, das während der AWO digital „Datenreise“ entstanden ist. Im Gegensatz zu Modellen organisationaler Datenreife (Data Maturity) erlaubt das Strategiemodell, die Ziele und Werte einer Organisation in die Planung mit einzubeziehen.
Das Framework startet mit den vier Dimensionen Mensch, Technologie, Organisation und Daten. Gemeinsam bilden sie die Grundlage der weiteren Dimensionen: der Strategiefindung. Innerhalb der Dimensionen haben sich für die AWO 12 Schwerpunktfelder herauskristallisiert, die in den Blick genommen werden sollten, wenn die AWO ihre Handlungsfähigkeit im Feld Daten integriert und wirkungsorientiert weiterentwickeln will.
Das Datenstrategie-Modell bietet damit eine umfassende Grundlage für die Entwicklung erster Ansätze für eine Datenstrategie.
Datenstrategiemodell von AWO digital
Zielgruppe
Inhalt des Wissenshappens
Beispiel
Ein AWO-Team möchte eine Digitalstrategie für die eigene Organisation, z.B. innerhalb eines Landesverbands, entwickeln. Um sich in der mehrdimensionalen Thematik zu orientieren, nutzen sie das Datenstrategiemodell. Das Framework bietet eine Orientierung für eine Suchbewegung, die den aktuellen Status Quo in den verschiedenen Dimensionen ermittelt. Mit quantitativen und qualitativen Erhebungen, sowie Workshops wird ein Bild des gegenwärtigen Stands aufgenommen. Anschließend werden die Möglichkeiten in den unterschiedlichen Bereichen Fortschritte zu machen und die Potenziale von Daten zu nutzen, betrachtet. Nachdem das Team, gemeinsam mit der Organisation, in Ankerprojekten Erfahrungen in der Praxis gesammelt hat, erarbeitet es einen Überblick möglicher Maßnahmen in den 5 Dimensionen des Datenstrategiemodells.
Wissen anwenden
Nutzt das Datenstrategiemodell um folgende Fragestellungen zu bearbeiten:
Mensch: In dieser Dimension liegt der Fokus auf den Mitarbeitenden. Verfügen sie über das Rüstzeug an Fachwissen und Kompetenzen, das für die angestrebte Datenarbeit vonnöten ist? Wie verteilt sich das Wissen in der Organisation? Und wie gut können die Mitarbeitenden in datenbezogenen Prozessen zusammenarbeiten?
Technologie: Diese Dimension nimmt die technologische Ausstattung mit Software und Hardware in den Blick. Passt der technologische Werkzeugkasten zu den aktuellen und den Entwicklungszielen der Datennutzung? Handelt es sich um Insellösungen oder sind Anwendungen und Ausstattung bewusst und gezielt integriert?
Organisation: Diese Dimension verdeutlicht die zentrale Bedeutung des organisationalen Kontexts. Hat zielorientierte Datenarbeit strategische Priorität für die Organisationsführung? Wie gelingt die Ausgestaltung der Aktivitäten im Handlungsfeld Daten im Einklang mit den Werten der Organisation?
Daten: Diese Dimension fokussiert, wie die Organisation mit Daten umgeht. Was wird gesammelt? Gibt es Standards in Formaten und Prozessen? Wo und wie wird gespeichert? Wie integriert ist Datensammlung, Auswertung und Verwaltung?
Strategiefindung: Das Feld der Strategiefindung bildet den Rahmen für die anderen vier operativen Dimensionen. Hier kommen Zukunftsfragen zum Tragen: Einmal fünf, einmal zehn Jahre nach vorne gedacht – wo soll die Organisation in ihrem Handeln zukünftig stehen? Gibt es einen klaren Bezug der Datenarbeit auf die Organisationsziele? Und ist die Strategie ihrerseits datenbezogen?
Es ist wichtig zu beachten, dass identifizierte Themen mehrere Dimensionen miteinbeziehen können. Das Thema Datenstandards ist z.B. sowohl in der Dimension Organisation als auch Daten zu verorten.
Schlagwörter
Weiterführendes
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Entwicklung und Beispiel einer Nutzung des Datenstrategiemodells, siehe S.14: Themenpapier: Wohlfahrtspflege und Daten – eine Standortbestimmung
Weitere Informationen zu einem Datenreifemodell (Data Maturity) gibt es hier.
Kontakt
Lorenz Grünewald-Schukalla
lorenz.gruenewald-schukalla@awo.org