Ein Ankerprojekt bietet die Möglichkeit, erste Schritte im Bereich Datennutzung zu gehen und einer Organisation das Lernen zu ermöglichen. Die Metapher des Ankers verweist dabei darauf, dass es sich nicht “nur” um losgelöste Datenprojekte handelt, sondern um solche, die von strategischer Bedeutung sind. Durch Ankerprojekte lassen sich die Anwendungsfälle und Möglichkeiten von Daten in der Organisation sichtbar machen. Sie sind besonders wirkungsvoll, wenn sie von der Führungsebene unterstützt und mit notwendigen Ressourcen hinterlegt werden. Ankerprojekte sollten Wert für verschiedene Organisationseinheiten schaffen und diese einbinden.
Durch die Kombination von Ausprobieren, strategischer Ausrichtung und Organisationsentwicklung können Ankerprojekte einen echten Mehrwert bieten und euch helfen, eure Datenstrategie mit Erfahrungswissen aus der Praxis anzureichern und zu erproben.
Ankerprojekte
Zielgruppe
Inhalt des Wissenshappens
Beispiel
Eine Mitarbeiter*in der AWO möchte in einem Strategieprozess ein Ankerprojekt beginnen, um die datenstrategischen Überlegungen in der Praxis zu erproben. Strategisch bewertet sie in welchem Bereich ein Ankerprojekt besonders vielversprechend für die Organisation sein könnte. Nachdem sie in einem Workshop mit ihren Kolleg*innen mögliche Nutzungsmöglichkeiten von Daten im ausgewählten Bereich ihrer Organisation gesammelt hat, nutzt sie die Wirkungskarte, um die Details des Ankerprojektes auszuformulieren. Die Wirkungskarte hilft ihr von dem Nutzen des Projektes für die eigene Organisation auszugehen und nicht nur von den vorhandenen Daten.
Durch die klare Struktur der Wirkungskarte kann sie den Mehrwert des Projektes an ihr Team, die Führungsebene und die beteiligten Organisationseinheiten kommunizieren.
Wissen anwenden
Doch wie fangt ihr am besten an? Einen guten Startpunkt bietet die Wirkungskarte von Datakind, die von AWO digital weiterentwickelt wurde. Diese erlaubt euch, alle Aspekte eines Daten-Ankerprojektes zu berücksichtigen.
Die Wirkungskarte für Daten-Ankerprojekte unterstützt dabei, am Anfang des Ankerprojektes die richtigen Fragen zu stellen. Was soll auf Grund welcher Datenquellen analysiert werden? Welche Veränderung soll mit welcher Wirkung eintreten und welche Ressourcen und Stakeholder müssen mit einbezogen werden? So wird der Fokus auf das Warum und das Was des Projektes gelegt.
Durch die Verwendung der Wirkungskarte können die Kernfragen des Projektes geklärt und kommuniziert werden. Dies verhindert den verbreiteten Fehler, das Datenprojekte nur nach anhand bestehender Datensätze der Organisation oder partikularer Bedürfnisse entwickelt werden. Damit ein Ankerprojekt nutzbare Erkenntnisse liefert, müssen die Bedürfnisse der Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, die Form der Arbeit und des Prozesses verstanden werden. Die Wirkungskarte bietet eine Struktur für diese Fragestellungen.
Ein erster Ausgangspunkt für eine tiefergehende Arbeit mit Daten ist das Ausfüllen der oben beschriebenen Wirkungskarte, denn sie unterstützt dabei, besonders am Anfang eures Datenprojektes die wichtigsten Fragen zu stellen.
Schlagwörter
Weiterführendes
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Ein Beispiel für eine ausgefüllte Wirkungskarte zum Thema Pflege findet ihr im Themenpapier “Wohlfahrtspflege und Daten: Impulse für die Zukunft der Pflege” auf S.20
Eine Wirkungskarten-Vorlage zum Ausfüllen eures eigenen Ankerprojektes als PDF findet ihr hier.
Eine Vertiefung zum Thema Ankerprojekte und Wirkungskarte findet ihr auf S.30 des Themenpapiers: “Wohlfahrtspflege und Daten – Eine Standortbestimmung.”
Kontakt
Lorenz Grünewald-Schukalla
lorenz.gruenewald-schukalla@awo.org