In jeder Organisation finden sich Mitarbeitende und Teams, die digitale Möglichkeiten proaktiv nutzen und damit experimentieren. So ist reiches Wissen zu digitalen Lösungen im Kollegium häufig vorhanden, allerdings nicht unbedingt für alle transparent. Ein Digitaltag kann einen zeitlichen Rahmen und eine (digitale) Bühne bieten, auf der Mitarbeitende aus unterschiedlichen Gliederungen, Abteilungen oder Teams ihr Wissen rund um das Thema „Digitalisierung in der Praxis“ teilen. Der kollegiale Austausch zu funktionierenden digitalen Lösungen ermöglicht es allen Beteiligten, die Wirkung digitaler Tools und Praktiken unmittelbar nachzuvollziehen und in den eigenen Arbeitsalltag mitzunehmen. Ein Digitaltag „von Kolleg*innen für Kolleg*innen“ kann außerdem ein niedrigschwelliger Weg sein, innovative Prinzipien der Zusammenarbeit, wie sie zum Beispiel aus Barcamps bekannt sind, an die breite Mitarbeitendenschaft heranzutragen.
AWO Digitaltag: Aus der Praxis für die Praxis
Zielgruppe
Inhalt des Wissenshappens
Beispiel
Bei der AWO Niederrhein wurden im Rahmen des von der Sozialstiftung NRW geförderten Modellprojektes „Transformation erleben – Digitalisierung passgenau gestalten“ im September 2023 ein „AWO Digitaltag“ realisiert. Basis für Realisierung war die Feststellung, dass im Verband reiches Wissen und Erfahrungen zum Einsatz digitaler Anwendungen und Tools vorhanden ist und sich Mitarbeitende aus unterschiedlichen Verbänden, Teams und Abteilungen oft mit ähnlichen Fragestellungen beschäftigen, allerdings dazu nicht im Austausch sind. Zum AWO Digitaltag wurden gemeinsam mit den Vorständen der teilnehmenden Kreisverbände alle Mitarbeitenden zur Beteiligung und Teilnahme eingeladen. So kam unter dem Motto „Von Kolleg*innen für Kolleg*innen“ eine Vielzahl an Impulsen aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern zusammen, aus denen ein spannendes und inspirierendes Programm entstand. Eingereichte Themen reichten von „Die digitale Kita“ bis zu „Grafikdesign mit Canva“. Es wurden außerdem Erfahrungswerte rund um KI sowie „Geheimtipps“ geteilt. In den Kreisverbänden wurde teilweise eine gemeinsame Teilnahme („Public Viewing“) organisiert.
Wissen anwenden
Ein Digitaltag kann auf unterschiedlichen Verbandsebenen oder in Kooperation mit anderen Verbänden durchgeführt werden. Alle Mitarbeitenden werden eingeladen, 30-minütige Impulse einzureichen (z.B. via MS Forms oder E-Mail), aus denen ein Programm erstellt und veröffentlicht wird. Die Impulse können hintereinander oder je nach Anzahl parallel in mehreren Online-Besprechungsräumen stattfinden. Zwischen den Impulsen sollte es ausreichend lange Pausen geben. Die Teilnahme sollte niedrigschwellig und ohne Anmeldung möglich sein. Das Programm und die Zugangslinks können auf einer digitalen Pinnwand (z.B. Taskcards) allen offen zur Verfügung gestellt werden, so dass Mitarbeitende sich flexibel nach Interesse und Zeit zuschalten können. Die Impulse können auch aufgezeichnet und im Nachgang (intern) zur Verfügung gestellt werden.
Eine Terminankündigung für den Digitaltag sollte frühzeitig versendet werden. Es ist außerdem hilfreich, Vorstände bzw. Geschäftsführende und Führungspersonen zu bitten, die Einladung zu teilen, um ein starkes Signal zu geben, dass die Teilnahme erlaubt und erwünscht ist.
Die Einladung zum Einreichen von Impulsen sollte niedrigschwellig formuliert sein und deutlich machen, dass es nicht um hohe Expertise, sondern persönliche Erfahrungswerte geht. Es lohnt sich, Kolleg*innen mit spannenden Digital-Erfahrungen gezielt anzusprechen und um das Einreichen eines Impulses zu bitten und zu einem Beitrag zu motivieren.
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Weiterführendes
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In Episode 2 des Community Podcast der AWO, zu „Neuen Formen der Zusammenarbeit“ wird der AWO Digitaltag der AWO Niederrhein angesprochen.
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Kontakt
Elena Fronk & Kimberly Bauer
digitalisierung@awo-niederrhein.de