Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrt waren kürzlich gemeinsam auf der re:publica vertreten, ein großes und jährlich stattfindendes Festival zu Themen der digitalen Gesellschaft in Europa – dieses Jahr unter dem Motto “Who cares?”. Unsere selbstbewusste Antwort auf das Motto lautete #WohlfahrtCares!

Die Digitalisierungsprojekte der Verbände waren deshalb mit einem vielfältigen Programm und einem Stand vertreten und haben gezeigt, wie wichtig die Gestaltung der digitalen Transformation von und für Verbände ist.  Unser Team möchte euch ein paar Highlights aus dem Programm in diesem Recap mitgeben.

Podiumsdiskussion „Armutsbetroffen und digital ausgegrenzt“ mit Ulrich Schneider, Kathrin Krug, Ursula Birkner und Teresa Sickert

In einer zunehmend digitalisierten Welt sind digitale Fähigkeiten essenziell. Menschen mit Armutserfahrung werden bei der Digitalisierung allerdings kaum berücksichtigt. Im Rahmen des AWO Projekts Digi Teilhabe sind bei einem Panel so die Ehrenamtliche Ursula Birkner, Sozialpädagogin Kathrin Krug und Dr. Ulrich Schneider (Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes) für eine Podiumsdiskussion zusammengekommen. Sie berichteten aus dem digitalen Alltag Armutsbetroffener und diskutierten über die Vermittlung von Digitalkompetenzen und die notwendigen Rahmenbedingungen für eine inklusive und soziale Digitalisierung.
Ursula Birkner: „Viele Senior*innen haben keine Verwandten, die ihnen das Smartphone erklären. Im Quartierszentrum braucht es geduldige und erfahrene Ehrenamtliche, die Menschen da abholen, wo sie stehen.“
Über 50 Zuhörer*innen besuchten die spannende Podiumsdiskussion. Das Thema hat die Aufmerksamkeit bekommen, die es verdient! Digitalisierung muss Barrieren abbauen – Teilhabe ist auch im digitalen Raum fundamental!

Mehr Zeit für Bewohner*innen – Wie digitale Spracheingabe Pflegekräfte entlastet

Ruven Börger vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) präsentierte die App Voize. Sie ermöglicht es Pflegekräften, Dokumentationen per Spracheingabe wie z.B. bei Whatsapp durchzuführen. Ein Testlauf beim ASB zeigt: Die innovative Methode spart Zeit und reduziert den manuellen Aufwand gegenüber händischer Dokumentation erheblich. Pflegekräfte berichteten von einer spürbaren Entlastung ihres Arbeitsalltags. Zwar bedeutet dies, dass die Pflegekräfte oft ihr Handy im Einsatz nutzen müssen, insgesamt wird so jedoch mehr Zeit frei, mit den Patient*innen auch mal abseits von Pflegeinhalten zu sprechen. Auf diese Potenziale KI-gestützter Technologien in der Pflege haben wir neulich schon in unserem Themenpapier hingewiesen. Toll zu sehen, dass damit bereits Erfahrungen gesammelt werden!

Meetup Data for Care – #Pflege, #Beratung

Im Rahmen des Meetup Data for Care wurde von Lorenz Grünewald-Schukalla vom AWO Bundesverband e.V., Jasmin Rocha und Louisa Marie Heidrich vom Deutschen Roten Kreuz sowie Angela Berger und Georg Förster vom Deutschen Caritasverband e.V. beleuchtet, wie sich die Wohlfahrt bisher mit der digitalen Datennutzung auseinandergesetzt hat und wie sie dies in Zukunft weiter vorantreiben möchte. Dabei steht die Entwicklung und Umsetzung konkreter Datenprojekte, die Ausarbeitung von Datenstrategien, der Aufbau von Datenkompetenzen und die Schaffung von Fortbildungsangeboten im Fokus. Diese werden und wurden im Zuge der Projekte AWO digital – Daten und Wohlfahrt, DRK – Data Science Hub sowie des Caritas – Civic Data Lab bearbeitet. Insbesondere das Civic Data Lab spielt eine zentrale Rolle als überorganisationale Unterstützungsstruktur.

Das Civic Data Lab unterstützt sowohl organisierte als auch nicht-organisierte Akteur*innen der Zivilgesellschaft dabei, durch die Nutzung von Daten gemeinwohlorientierte Ziele besser zu erreichen. Dabei werden Daten erhoben, organisiert, ausgewertet und für Zielgruppen nutzbar gemacht, getreu dem Motto: VON der Zivilgesellschaft, FÜR die Zivilgesellschaft, für das Gemeinwohl, von und für ALLE. Nach den Impulsvorträgen zu den Projekten fand ein intensiver Austausch in Kleingruppen statt. Themen wie Künstliche Intelligenz in der Pflege, Data Science, Zusammenarbeit oder föderale Daten wurden diskutiert. Dieses Meetup zeigt eindrucksvoll, wie wichtig und wirkungsvoll die Zusammenarbeit und der Austausch im Bereich der digitalen Datennutzung für die Wohlfahrt sind.

„Die Zukunftsfähigkeit des Sozialstaats“ mit Saskia Esken, Marina Weisband, Claudia Mandrysch und Josephine Gaus

Wir brauchen einen zukunftsfähigen Sozialstaat!

Der AWO Bundesverband e.V. hat als Partner der re:publica 2024 so einiges auf die Beine gestellt. Max‘ persönliches Highlight war die Podiumsdiskussion „Die Zukunftsfähigkeit des Sozialstaats“ am Dienstagvormittag. Wir konnten für das Podium Saskia Esken (Parteivorsitzende der SPD), Marina Weisband (Buchautorin und Projektleiterin bei Aula), Claudia Mandrysch (Vorsitzende des AWO Bundesverbands) und Josephine Gauselmann (Expertin der Organisations- und Kommunikationsentwicklung der AWO-Mönchengladbach) gewinnen. Nach einer kurzen Einstimmungsrunde über die aktuellen Herausforderungen im aktuellen System nahm die Diskussion richtig an Fahrt auf.

Die Podiumsdiskussion wurde aufgezeichnet – du kannst sie hier ansehen:

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