Worum geht’s?
Nach den Interviews geht es darum, die Infos so zu verarbeiten, dass sich daraus Leitlinien für die Wirkung bei den Zielgruppen entwickeln lassen. Die Leitlinien sollen eure Arbeit längerfristig und relativ unabhängig von den konkreten Maßnahmen anleiten. Sie dienen dazu übergeordnete Ziele eurer Maßnahmen jederzeit abrufbar und präsent zu haben. Dazu sollen 2-3 prägnante Sätze formuliert werden.
Die Leitlinien lohnen sich dabei aus dreifacher Perspektive: 1. Ihr könnt sie nutzen, um neue Maßnahmen entsprechend eurem Wirkungsgedanken zu entwickeln. 2. Sind sie ein super Werkzeug zur Reflexion und Anpassung bestehender Maßnahmen. 3. Dienen sie als Grundlage um eure Wirkung messbar zu machen (dazu mehr im Verlauf der Reise).
Wie gehen wir vor?
Um eine Leitlinie festzuhalten, könnt ihr folgende drei Schritte gehen:
- Wissensveränderung und gewünschtes Verhalten: Formuliert einen oder zwei prägnante Sätze, die die angestrebten Wissensveränderungen (Kompetenzebene) und das gewünschte Verhalten (Handlungsebene) der Zielgruppen beschreiben. Diese sollten weder zu allgemein noch zu spezifisch sein. Zweck ist es die angestrebte Wirkung verschiedener Maßnahmen des Projekts zusammenfassen zu können, ohne dass die Zielvorstellung aber zu abstrakt wird.
Gelingt euch das nicht so schnell, könnt ihr auch einfach erst einmal mehrere Sätze sammeln und die Informationen nach und nach verdichten.
Hier das Ergebnis aus unserem Community-Projekt:
Die Zielgruppen vernetzen sich, lernen neue Formen der Zusammenarbeit kennen, erproben diese und transferieren passende Aspekte (Formate, Methoden, Tools) in ihre Arbeit außerhalb des Netzwerks. - Inhaltliche Kriterien: Verfasst einen weiteren prägnanten Satz, der inhaltliche Kriterien für die Wissens- und Handlungsveränderungen definiert. Dieser Satz kann spezifischere Vorgaben für die gewünschten Veränderungen in Bezug auf den Projektinhalt festlegen.
Wir haben festgestellt, dass unsere Leitlinien doch etwas allgemein formuliert war. Es war uns deshalb wichtig, das Ziel noch etwas genauer zu beschreiben:
Die Potentiale digitaler Methoden und Tools stehen besonders im Fokus und werden konstruktiv kritisch genutzt. - Sind spezifische Zielgruppen erforderlich? Überlegt, ob eine weitere Spezifizierung der Zielgruppen notwendig ist, um die Leitlinien genauer anzupassen. Wir haben uns für die allgemeine Formulierung entschieden, weil die spezifischen Zielgruppen sich je nach Maßnahme unterscheiden können.
Beispiel
Bei unserem Community-Projekt mussten wir einige Schleifen drehen. Tatsächlich hatten wir zu Beginn ganze acht unterschiedlichen Sätze. Nach und nach konnten wir aber verschiedene Aspekte zusammenziehen und haben die gleichen Ideen hinter unterschiedliche Sätzen erkannt. Die Leitlinie ist dennoch nicht super knackig geworden, aber genau richtig, um unsere Arbeit mit der richtigen Tiefe anzuleiten.
Übung
Hier kommt ihr direkt zum entsprechenden Abschnitt auf unserem Übungsboard.
Reflexionsfrage(n)
Mit Blick auf eure Leitlinien und den Ergebnissen der Interviews:
- An welcher Stelle könntet ihr eure Maßnahmen anpassen, um das, was ihr tut stärker auf die Wirkung bei den Zielgruppen auszurichten?
- Tipp: Um wirklich intensiv darüber nachzudenken, kann es hilfreich sein, sich die verschiedenen Bausteine eure Maßnahmen genauer anzusehen. Zum Beispiel den Ablaufplan eines Workshops, mit Blick auf die einzelnen Übungen. Immer verbunden mit der Frage: Inwiefern zahlt die konkrete Aktivität auf welche Wirkungsebene ein?