Mit einer vierteiligen Workshopreihe hat die Erkundung gemeinwohlorientierter Datennutzung begonnen. Jetzt gibt es erste Erkenntnisse.
Die Beteiligten der AWO digital Datenreise haben Pionierarbeit geleistet: Die Voraussetzungen für die zukünftige zielgerichtete Arbeit mit Daten in der AWO wurden geschaffen. Die vierteilige Workshopreihe hat Mitarbeiter*innen der AWO, die mit Daten arbeiten oder arbeiten wollen, mit Daten-Expert*innen zusammengebracht, um gemeinsam Potenziale für die wirkungsvolle Erhebung und Verwendung von Daten der AWO zu erkennen und gleichzeitig die Kompetenzen im Umgang mit Daten zu schulen. Das ist das Fundament, auf dem die intensive Auseinandersetzung nun langfristig weitergeführt werden kann. Hier ein kurzer Einblick: 

Datenkompetenz nutzer*innenzentriert auf- und ausbauen 

Der Umgang mit Daten erfordert spezifische Fähigkeiten – nicht nur in der Anwendung im praktischen Arbeitsalltag, sondern auch bei den Menschen, die Organisationen und ihre Strategien entwickeln.  Das praktische Verständnis und die Kompetenzen im Umgang mit Daten innerhalb der AWO auf- und auszubauen, war deshalb eines der Kernziele der AWO Datenreise. Über den Kreis der Beteiligten der AWO Datenreise hinaus sollen Lernimpulse in die Organisation getragen werden. So wurden die von Expert*innen aus dem AWO-Datenbeirat, sowie aus den eigenen Reihen der AWO eingebrachten Lernimpulse als kurze Videos aufbereitet. Durch die Kurzvideos und eine Weiterbildungsdatenbank kann dieses Wissen nach Bedarf abgerufen werden. Die Inhalte stehen allen Interessierten auf der Webseite von AWO digital zur Verfügung.  

Datennutzung in der Praxis anhand von “Use Cases” erkunden 

Um greifbare Leuchttürme für die Möglichkeiten von Datennutzung zu schaffen, wurden Beispielprojekte identifiziert. Diese lösen spezifische Herausforderungen durch die Nutzung von Daten. So kann gelernt werden, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um eine wirkungsvolle Datennutzung in der Breite zu ermöglichen. Gleichzeitig ermöglichen sie das Lernen von Datenkompetenzen in der Umsetzung und einen Transfer der Erkenntnisse in die Organisation. 

Wirkung: „Wirkungsvoller Arbeiten“ 
Mit einem Baukasten für wirkungsorientiertes Projektmanagement könnte die Verwendung von Wirkungsdaten die Standardisierung und Projektevaluation gefördert werden, Erfolge sind dann visualisierbar und leichter kommunizierbar und können damit zu einer Priorisierung von besonders wirkungsvollen Projekten beitragen. 

Personal: „Schneller Steuern durch effiziente Personalkostenrechnung“
Anhand von Automatisierungsansätzen und neuen Schnittstellen könnte die Reaktionsfähigkeit bei Projektcontrolling und der Wirtschaftsplanung erhöht werden. Eine Teilautomatisierung kann Abläufe beschleunigen und das Controlling durch Prognosen erleichtern. 

Kommunikation: „Kommunikationsdaten – Transfer erleichtern“
Im Use Case Kommunikation soll die Reichweite und Wirkung der Social-Media-Kommunikation und die entsprechenden Daten effektiver ausgewertet und für den internen Gebrauch transferierbar gemacht werden.  

Umwelt: “CO2-Daten einfacher messbar machen”
Im CO2-Daten Use Case geht es insbesondere darum, die vielen CO2-Daten der AWO-Einrichtungen schnell und wirksam zu bündeln und auswertbar zu machen. Dies soll mit Hilfe eines Tools geschehen, das den Prozess für alle Beteiligten einfach gestaltet. 

Kollaboration statt Konkurrenz: es braucht ein Netzwerk für den guten Umgang mit Daten 

Da Daten eine wertvolle Ressource sind, leitet sich aus ihnen ein normativer Anspruch ab, sie zum Wohl von Individuen und der Gesellschaft zu nutzen. In der Workshop-Reihe wurde das Thema wertegeleitete Datennutzung und Verantwortung der AWO gemeinsam vertieft und diskutiert, welche Rolle die AWO hier einnehmen kann. Im Kontext von „Open Data“ wurde besprochen, welche internen Strukturen zum Teilen und gegebenenfalls sogar Öffnen von Datensätzen, innerhalb des Verbandes und darüber hinaus, notwendig sind. Im Zentrum stand die Fragestellung, wer im Verband oder in der Gesellschaft von den eigenen Daten profitieren könnte. 

Strategische Erkundung – Aufbau von Grundlagen für die Entwicklung einer Datenstrategie 

Eine Zielsetzung der Workshopreihe war die strategische Erkundung der AWO im Hinblick auf das Thema Daten. Es wurden erste Beobachtungen gesammelt und Grundlagen für eine mögliche Strategieentwicklung gelegt. Diese Beobachtungen wurden in einem Framework zusammengeführt, das einer geschärften Perspektive zur strategischen Erkundung dient und im fortschreitenden Prozess erweitert und konkretisiert werden kann.
Zum jetzigen Zeitpunkt setzt es sich aus fünf Dimensionen zusammen, die in inhaltliche Kategorien befüllt werden: 

Ein Schaubild zur AWO Datenreise.

Die nächsten Schritte der Datenreise 

Die Koffer für die weitere AWO digital Datenreise sind gepackt. Ein Sprungbrett für die Arbeit mit Daten in der AWO ist aufgebaut. Der AWO-Bundesverband diskutiert nun die Erkenntnisse und Einblicke im Rahmen eines Roundtables mit Vertreter*innen der Wohlfahrt. Die Ergebnisse werden anschließend in einem Themenpapier veröffentlicht.