Drei Kurzgeschichten erzählen, wie Potenziale von Daten und KI in der Praxis der AWO zukünftig nutzbar gemacht werden könnten.

Wir starten mit einem Gedankenexperiment zur Zukunft der Wohlfahrt, in der Daten und KI eine immer größere Rolle spielen, und fragen Sie: Wie sieht die Pflegeberatung im Jahr 2035 aus und wie passen sich die Einrichtungen der AWO an die Klimakrise an?

Sich allein etwas vorzustellen, das noch nicht passiert ist, verlangt dem menschlichen Gehirn schon einiges ab. Mit Blick auf die schier unendlichen Möglichkeiten und Unsicherheiten unserer heutigen Zeit, welche die komplexen Veränderungsprozesse des technologischen Fortschritts sowie globale Herausforderungen mit sich bringen, kann es zur Herausforderung werden, für diese Aufgabe ein schlüssiges Bild vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Und würden wir alle Leser*innen dieses Blogartikels nach ihren Zukunftsbildern fragen, würden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit äußerst unterschiedliche Antworten hören, die sich nur schwer zu einem schlüssigen Gesamtbild fügen lassen, teilweise sogar gegensätzliche Tendenzen aufzeigen.

Es gibt ein starkes Instrument, um ein komplexes und abstraktes Themenfeld, wie KI und Datennutzung in der Wohlfahrt, noch dazu in ungewissen zukünftigen Settings greif- und besprechbar zu machen: das Storytelling.

Wir von AWO digital haben dieses Instrument im Rahmen der Projektreihe „AWO digital Datenreise“ zur Anwendung gebracht und teilen in diesem Artikel:

  • Unsere Erkenntnisse: Welchen Mehrwert Zukunfts-Geschichten im Kontext datenstrategischen Gestaltens für die AWO darstellen
  • Unsere Ergebnisse: Drei Kurzgeschichten erzählen, wie Daten und KI in Zukunft zu mehr Teilhabe und besserem Klimaschutz beitragen und die Praxis in der Altenpflege verbessern können.

Abstrakte Daten-Zukunft mit Geschichten greifbar und besprechbar machen

Zurück zu unserem Experiment: Ein ungeteiltes, widersprüchliches Bild ist keine gute Grundlage für gemeinsame Überlegungen dazu, was bereits heute getan und in die Wege geleitet werden muss, um ausgerichtet an den eigenen Werten Potenziale von steigender Datennutzung auszuschöpfen und Risiken zu mindern. Aber genau diese gemeinsamen Überlegungen braucht es, um als werteorientierte Organisation, wie die AWO, Perspektive nach vorn zu gewinnen. Und es braucht noch mehr: Jene Überlegungen müssen gemeinsam formulierte Antworten auf Zukunftsfragen hervorbringen, um mit Blick auf gesamtgesellschaftliche Transformationsprozesse langfristig nicht nur handlungsfähig, sondern auch gestaltend tätig zu sein. Denn Organisationen wie die AWO müssen nicht nur datenbezogene Chancen nutzen und Risiken mindern, damit sie weiter wirksam im Sinne ihres Auftrags sein können. Sie sind darüber hinaus verpflichtet, Prozesse des digitalen Wandels entsprechend ihrer gesellschaftlichen Verantwortung mitzugestalten und das Wohl und die Würde ihrer Anspruchsgruppen in der Veränderung zu wahren.

Wie können jene gemeinsamen Antworten auf gesellschaftsrelevante Zukunftsfragen gefunden werden und ihren Weg in die Praxis finden? Indem beteiligte und betroffene Akteure sich austauschen und konstruktiv zusammenarbeiten. Entscheidend dafür sind zwei Faktoren: Transfer und Dialog. Ein gelungener Transfer trägt Wissen und Erkenntnisse in eine komplexe Organisationsstruktur hinein und macht sie für alle Akteursgruppen innerhalb der AWO und darüber hinaus nachvollziehbar und anschlussfähig. Dialog schafft einen Raum für das Begegnen von Perspektiven und das Ausloten einer gemeinsamen Richtung im Tun.

(Daten-)Geschichten stärken Transfer und Dialog gleichermaßen – gerade dann, wenn es darum geht, jene Zukunft in den gemeinsamen Fokus zu rücken, in der Rahmenbedingungen nicht mehr verlässlich bekannt sind und planerisches Handeln an seine Grenzen stößt.

Wie Daten-Geschichten hier ihre Wirkung entfalten

  • Sie machen Abstraktes konkret: Sie zeichnen ein Bild davon, wie die Zukunft der AWO mit mehr Daten in unterschiedlichen Anwendungsbereichen konkret aussehen kann.
  • Sie machen einen mehrdimensionalen Themenkomplex greifbar: Von wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozessen, über den AWO-Wertekompass bis zum Praxiswissen aus den Arbeitsbereichen der AWO weben sie wichtige Faktoren in einen greifbaren Sinnzusammenhang.
  • Sie dienen zur Inspiration: Sie helfen, wenn es an Vorstellungskraft noch mangelt, Impulse für strategisches Denken und Handeln zu generieren.
  • Sie sind Gesprächsöffner: Man kann ihren Inhalt befürworten oder kritisch betrachten. Damit bieten sie eine Ausgangslage für Diskussionen über Wege in die Zukunft.

Wie es das Wesen von Geschichten allgemein an sich hat, sind auch unsere Daten-Geschichten dazu da, weitererzählt zu werden. Sie sollen uns allen individuelle Impulse für das Begreifen von möglichen und wünschenswerten Daten-Zukünften liefern und helfen, wenn wir darüber sprechen, Schritt für Schritt unseren Weg in eine datengestützte Zukunft zu gestalten.

Jetzt in das Jahr 2035 reinlesen: Wie die Einrichtungen mit Datennutzung in der Klimakrise handlungsfähig werden können und Teilhabe in der Pflegeberatung besser gelingt

Kurzgeschichte Teilhabe

Tetyana Tkachenko sprach noch nicht fließend Deutsch. Sprechen war die kleinere Herausforderung, das Lesen fiel ihr noch schwer. Tag für Tag lernte sie dazu. Doch gerade jetzt stellten sie ihre Sprachkenntnisse vor eine große Herausforderung. Tetyana suchte händeringend nach Informationen. Sie war besorgt um ihre Mutter Olena. Sie war sich nicht sicher, ob ihre Mutter Pflege benötigte, wie sie dies herausfinden konnte und ob es überhaupt einen Platz in der Pflege für ihre Mutter geben würde.

Wie Tetyana gemeinsam mit Sam, der AWO-Pflegeberaterin, einen Plan für die Pflegeversorgung der Mutter entwickelt und welche Rolle Daten für dieses Happy End und darüber hinaus spielen, lesen Sie hier.

Kurzgeschichte Klimakrise

Die Einrichtungsleiterin einer AWO Sozialstation für Altenpflege, Julia Schmidt, steht vor der Herausforderung, den Klimaschutzbeitrag ihrer Einrichtung zu verbessern. Von erprobten Maßnahmen in anderen Einrichtungen der AWO hatte sie schon gehört – aber welche haben sich bereits bewährt und welche sind für ihre Einrichtung die richtigen? Die Suche nach Lösungen begann – und war mit Hilfe des digitalen AWO-Nachhaltigkeitsnavigators schnell am Ziel. Wie die erfolgsversprechende Planung gelang, lesen Sie hier:

Kurzgeschichte Daten in der Pflege

Wie Daten und KI dazu beitragen, mehr Raum für Zwischenmenschlichkeit und Zeit für das Wesentliche in der Pflege zu schaffen, lesen Sie in unserem Themenpapier „Wohlfahrtspflege und Daten: Impulse für die Zukunft der Pflege“, welches eine weitere Kurzgeschichte mit weiteren Maßnahmen zur strategischen Erkundung und konkreten Ansätzen in der pflegerischen Praxis zusammenbringt. Lesen Sie hier.